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Osterfest (Planung und Durchführung) mit Emmausgeschichte

Vorüberlegungen:

Ostern ist das älteste christliche Fest. Dieses wichtigste Fest im Kirchenjahr sollte auch in den Blickpunkt der Kinder gerückt werden. Leider wird in vielen Gruppen Ostern - ganz im Gegensatz zu Weihnachten - nur ganz am Rande beachtet. Den Kindern soll die Osterbotschaft, die Osterfreude nähergebracht werden; vielleicht können sie dadurch spüren und erahnen, daß es hier um das Zentrale des christlichen Glaubens geht und daß diese Botschaft wahrlich ein Grund für ein Fest ist!

In diesem Festvorschlag wird die Geschichte von den Emmausjüngern erzählt. Sinnvoll und hilfreich für das Verstehen der Kinder ist es natürlich, wenn in den vorigen Jungscharstunden die gesamte Passionsgeschichte erzählt und durchgenommen wurde (siehe beiliegende Erzählvorschläge mit methodischen Anregungen).

Gedanken zum biblischen Text (Lukas 24, 13-35):

Was kann dieser Text den Kindern vermitteln?

Methodische Vorschläge zur Gestaltung des Textes:

Erzählvorschlag

Zwei Männer verlassen durch eines der Stadttore Jerusalem. Der ältere stützt sich auf seinen Wanderstock. Zum Schutz gegen die Sonne hat er ein Kopftuch tief in die Stirn gezogen. Der jüngere geht wortlos neben ihm. Die beiden sind nicht allein auf der Straße. Pilger, die nicht die ganze Woche in Jerusalem bleiben können, kehren am Nachmittag dieses ersten Wochentages nach dem Passahfest nach Hause zurück. Sie erzählen sich von ihren Erlebnissen in der Hauptstadt. Sie lachen und singen.

Aber die beiden Männer lachen nicht. Sie hören die fröhlichen Lieder nicht. Sie sehen die Heuschrecken nicht, die am Wegrand durchs Gras hüpfen. Sie starren vor sich nieder.

"Ich kann es nicht begreifen" sagt der Jüngere. "Vor einer Woche konnte ich hüpfen und singen. Die ganze Welt strahlte für mich wie ein Edelstein. Und jetzt ist alles schwarz, traurig und hoffnungslos."

"Mir geht es genauso", antwortet der Ältere. "Wie schnell kann sich Freude in Leid verwandeln! Mir ist, als ob die Sonne sich verdunkelt hätte und ich nie mehr in meinem Leben fröhlich sein könnte. Alles ist so sinnlos geworden. (Hier den ersten Wegabschnitt mit Tüchern in passender Farbe zum Gefühl dieser beiden Männer legen lassen.)

"Was ist sinnlos geworden?" fragt da eine fremde Stimme neben ihnen. Ein Wanderer hat die beiden Männer eingeholt. Er paßt seinen Schritt dem ihren an, und als keiner der beiden antwortet, fragt er noch mal: "Was ist sinnlos geworden? Wovon habt ihr eben miteinander geredet?"

"Von dem, was in Jerusalem geschehen ist" antwortet der jüngere der beiden Männer.

"Was ist geschehen?"

Die beiden bleiben traurig stehen. Der ältere Mann deutet mit der Hand auf die Stadt Jerusalem. "Du bist wohl der einzige, der nicht weiß, was dort in den letzten Tagen passiert ist?"

"Was denn?" fragt der Fremde.

"Das mit Jesus von Nazareth!" antwortet der Ältere. Während er weitergeht, erzählt er dem Fremden alles:

"Jesus ist ein Prophet gewesen. Gott hat ihn gesandt. Er hat große Taten vollbracht und überzeugend geredet. Er konnte Geschichten erzählen, so daß jeder das, was er erzählte, begriff. Aber Mitglieder des Hohen Rates haben ihn zum Tode verurteilt. Und der Stadthalter Pilatus hat das Urteil vollstrecken lassen. Vor drei Tagen haben sie ihn gekreuzigt. Und wir haben doch gehofft, daß er Israel befreien und König sein würde.

Einige Frauen haben erzählt, daß nicht einmal mehr sein Leichnam im Grab sei. Andere haben gesagt, sie hätten einen Engel gesehen. Aber was hilft das alles? Wir haben auf sein Königreich gehofft. Und nun ist nichts daraus geworden."

Der ältere Mann schweigt. Die Sonne steht schon tief. Der kühle Abendwind weht vom Meer her. Die Schatten werden länger.

Da beginnt der Fremde zu reden: "Habt ihr nicht gelesen, was frühere Propheten über den kommenden König geschrieben haben? Daß er kein mächtiger König ist, der andere leiden läßt. Sondern daß er selber leiden muß, bevor er seine Herrschaft aufrichtet?"

Je länger der Fremde redet, desto mehr staunen die beiden Männer. So, wie er es ihnen erklärt, scheint ihnen mit einem Mal alles klar. Es wird ihnen leichter ums Herz, und als vor den Wanderern das Dorf Emmaus auftaucht, ist ihnen beinahe fröhlich zumute.

Der Ältere denkt: "Es ist ja gar nicht alles zu Ende. Es gibt noch Hoffnung. Vielleicht ist Jesus sogar bei uns. Unsichtbar. Aber doch so, daß wir ihn spüren.

(Hier wieder in der Erzählung innehalten und die Kinder wieder ein Stück Weg mit den Tüchern legen lassen.)

Jetzt stehen sie vor dem Haus, in dem der Ältere wohnt. "Der Tag ist vorbei" sagt er zu dem Fremden. "Es ist Abend geworden. Bleib doch bei uns und iß mit uns."

Er schließt das Haus auf. Er holt Brot und einen Lederschlauch Wein. Er füllt drei Becher mit Wein. Die Männer setzen sich.

Der Fremde nimmt das Brot in die Hände und betet.

Da starrt ihn der jüngere der beiden Männer an und ruft: "Du bist..."

Aber der Ältere fällt ihm ins Wort: "Du bist Jesus!"

Aber da sitzt plötzlich kein Jesus mehr. Die Gestalt ist verschwunden.

"Er ist bei uns!" sagt der Jüngere. "Warum haben wir das nicht vorher erkannt? Ich sag dir: Mein Herz hat es mir in dem Moment, als er uns von den Propheten erzählte, gesagt. Aber ich habe nicht auf mein herz gehört."

Der Ältere steht auf. "Mir ging es ebenso. Wir müssen es den anderen sagen: Christus lebt! Wir müssen es der ganzen Welt sagen!"

"Vor wenigen Stunden war ich ohne Hoffnung" sagt der Jüngere. "Und jetzt ist alles anders. Die Sonne scheint, auch wenn es Nacht geworden ist. Ich möchte singen, wenn ich ans Kreuz denken muß."

"Christus hat uns die Augen aufgetan", sagt der Ältere.

Er schließt die Tür hinter sich zu. Und freudig kehren sie nach Jerusalem zurück.

(Hier mit den Kindern den Rückweg legen mit zum Gefühl der beiden Männer farblich passenden Tüchern. Evtl. am "Wendepunkt" einen Becher und ein Stück Brot hinstellen / legen.)

Gemeinsam das Lied singen "Du verwandelst meine Trauer in Freude" (siehe beiliegendes Liedblatt).

Vorbereitungs - Gruppenstunde vor dem Osterfest:

Durchführung des Osterfestes:

Sybille Kalmbach
Evangelisches Jugendwerk Leonberg




Erstellt von: FH
Erstellt am: 30/03/98
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WBMB Gerd Bürkle